Bericht von Manfred Schäfer
Seit Jahren sind die internationalen Liechtensteiner Jugend-Titelkämpfe beim Bayerischen Schach-Nachwuchs sehr beliebt und populär. Schon zum 22ten Mal in Folge reiste heuer eine bayerische Delegation ins Fürstentum. Dies liegt nicht nur an der landschaftlichen Vielfalt Liechtensteins (hier das milde Rheintal mit seinen ca. 350 Meter und dort die Berge mit Erhebungen von bis zu 2600 Meter), sondern in erster Linie an der einmaligen Atmosphäre, welche dieses Turnier Jahr für Jahr ausstrahlt. Denn neben den rein sportlichen Aspekten (man kann hier viel internationale Erfahrung sammeln) bietet dieses Turnier eine fast familiäre Atmosphäre, die sich quer über mehrere Nationen und Länder erstreckt. Insgesamt fanden heuer Nachwuchs-Denksportler aus fünf Nationen (Italien, Österreich, Liechtenstein, der Schweiz und Deutschland (Bayern, Thüringen und Württemberg) den Weg ins Fürstentum.
Sonntag, 20. Oktober 2013
Internationale Liechtensteiner Jugend-Titelkämpfe
Die Titelkämpfe wurden in den Altersklassen U18, U14, U10 und einem Mädchen-Klassement mit jeweils 7 Runden Schweizer-System und einer Bedenkzeit von 2 x 30 Minuten durchgeführt. Dadurch, daß sich die Titelkämpfe über zwei Tage (Samstag und Sonntag) erstrecken, wird der Streßfaktor stark reduziert und so hat man zwischen den Runden und am Abend auch etwas Zeit, um z.B. die Partie mit seinem Gegner noch einmal zu analysieren oder, um sich einfach näher kennenzulernen.
In diesem Jahr setzte sich das Bayernteam überwiegend aus aufstrebenden regionalen Talenten zusammen. Sie wollten es einfach den "Großen" einmal zeigen. Die meisten Bayern-Talente zeigten keinerlei Respekt vor der internationalen Bühne und boten überwiegend erfrischendes und couragiertes Schach. Am Ende wurde das Bayern-Team dann dafür mit drei Vizemeister-Titeln und drei vierten Plätzen belohnt, was vor Turnierbeginn kaum jemand für möglich gehalten hatte. Die Freude und Begeisterung im Bayern-Team war jedenfalls riesengroß.
Im Gegensatz zu den anderen Altersklassen, wo aus bayerischer Sicht fast nur Liechtenstein-Neulinge am Start waren, konnte das Bayern-Team im U18-Klassement mit Alexander Eichler, Oleksandr Chernilovsky und Max Köhler.(alle Tarrasch 45 München) unter anderem auf drei liechtensteinerfahrene "alte Hasen" zurückgreifen. Da aber alle drei noch U16-Status besaßen (also zu den jüngeren zählten) und zum anderen fast die gesamte U18-Spitze des Vorjahres wieder am Start war, hoffte man zwar in der Spitzengruppe mitmischen zu können, aber an einen Treppchenplatz glaubte so recht niemand. Doch die drei Münchner Schnell-Schach-Spezialisten waren allesamt voll motiviert und präsentierten sich im Fürstentum in bester Spiellaune. So konnte der Münchener U16-Blitzmeister und fünfte der bayerischen U16-Blitz-Einzelmeisterschaften Alexander Eichler die Begegnung in der zweiten Runde gegen den am vier gesetzten Österreicher Omer Budic trotz Zeitnot noch sicher für sich entscheiden. In Runde drei traf Eichler dann auf den letztjährigen Bronze-Medaillen-Gewinner Niklas Wunder vom SC Weiler (Württemberg). Gegen den an Nummer zwei gesetzten Württemberger mußte Eichler am Ende die erste und auch einzige Niederlage während der gesamten Titelkämpfe hinnehmen. Nach zwei Siegen und einem Remis in den Folgerunden kam es dann in der Schlußrunde zu einer äußerst spannenden und kampfbetonten Begegnung gegen den zu diesem Zeitpunkt auf Platz zwei liegenden Österreicher Alexander Gerold aus Rankweil. Am Ende konnte Eichler den direkten Vergleich für sich entscheiden und sich zugleich überglücklich über Silber freuen. Auch sein Vereinskamerad Oleksandr Chernilovsky stand Eichler in nichts nach. Nach zwei Auftaktsiegen traf der Münchener U16-Meister und Bayerischer U16 Bronze-Medaillen-Gewinner im Blitzschach Oleksandr Chernilovsky dann in Runde drei auf den letztjährigen Vizemeister und späteren Titelträger Felix Bahl aus Wolfurt (Österreich). Trotz optischer Überlegenheit gab es am Ende dieser sehenswerten Partie für den Münchner kein Durchkommen und so einigten sich beide auf Remis.
Hoch interessant war auch Chernilovsky Viertrundenbegegnung gegen den Niederbayern David Swierzy (SC Straubing), denn Swierzy tauschte in dieser Partei seine Dame gegen drei Leichtfiguren ein, was zu einem interessanten Spielverlauf führte. Am Ende konnte der Münchner dann in der Zeitnotphase die Partie zu seinen Gunsten entscheiden. Etwas Pech hatte der Münchner in Runde fünf, wo er mit dem an Nummer drei gesetzten und letztährigen Bronze-Medaillen-Gewinner Fabian Wunder (SC Weiler) die "Klingen kreuzen" mußte. Denn der Münchner hatte gegen Ende zwar eine klar gewonnene Stellung auf dem Brett, doch es fehlte ihm letztendlich die dafür notwendige Zeit dies zu realisieren und so endete diese Partie "nur" Remis. In der Schlußrunde traf der Münchner dann auf Fabian's Bruder Niklas Wunder. Welche Brisanz in dieser Partie steckte zeigt allein schon die Tatsache, daß dem Sieger am Ende mindestens Bronze sicher war. Doch es sollte trotz beidseitigem hohem Engagement am Ende keinen Sieger geben. Für Chernilovsky bedeutete dies Platz fünf der U18-Endtabelle. Es wäre jedoch sehr unfair nur diese beiden besonders hervorzuheben, denn Max Köhler wuchs im Fürstentum förmlich über sich hinaus und wurde dafür am Ende verdientermaßen mit Rang sechs belohnt.
Im U14-Klassement waren mit dem mehrfachen niederbayerischen Titelträger Eric Gabler (TV 1862 Geiselhöring), dem mehrfachen niederbayerischen Medaillen-Gewinner Henrik Fesl (FC Ergolding 1932) sowie dem erst elfjährigen mehrfachen bayerischen U10-Medaillen-Gewinner Lorenz Schilay (SK Neumarkt) zwar drei sehr talentierte bayerische Nachwuchs-Denksportler am Start, doch letztendlich war dies für alle drei ungewohntes Neuland. Doch eines konnte man im Vorfeld bereits deutlich erkennen, daß sich das Trio zum einen sehr gezielt und intensiv auf dieses Turnier vorbereitet hatte und das sie zum anderen fest entschlossen waren, den dortigen Favoriten Paroli bieten zu wollen.
Nach dem Eric Gabler (TV 1862 Geiselhöring), der im Sommer das Ergoldinger U16-Jugend-Open gewann, die beiden ersten Begegnungen in souveräne Manier für sich entscheiden konnte, mußte er dann in Runde drei mit dem an Nummer eins gesetzten und späteren Meister Christopher Rohrer (Schweiz) die "Klingen kreuzen". So engagiert der Niederbayer auch agierte, am Ende mußte er dann doch gegen späteren verlustpunktfreien Meister die "Segel streichen". In Runde vier traf Gabler auf den letztjährigen fünften Leon Seidl aus Österreich. Dank einer schön herausgespielten Endspiel-Kombination konnte sich der Niederbayer dann am Ende über seinen Sieg freuen. Wie sich später herausstellte, wartete der weitaus schwierigere Gegner mit dem Österreicher Maximilian Hofer aber schon in Runde fünf auf ihn. Am Ende einer spannenden und niveauvollen Begegnung konnte keiner der beiden Kontrahenten einen Vorteil für sich erspielen und so einigte man sich auf ein gerechtes Remis. Nach einem Sieg in Runde sechs kam es dann in der Schlußrunde gegen den Österreichischen Senkrechtstarter Phil Notegger zum alles entscheidenden Spiel um Silber. Nach dem der Österreicher mit den weißen Steinen leicht besser zu stehen schien, konnte der Niederbayer die Begegnung dann dank eines Opfers noch zu seinen Gunsten entscheiden und sich am Ende hochverdient über Silber freuen. Aber auch der mehrfache niederbayerische Medaillen-Gewinner Henrik Fesl (FC Ergolding 1932) stand Gabler in nichts nach. Nach einem klaren Auftaktsieg traf der Ergoldinger dann in Runde zwei auf den letztjährigen fünften Leon Seidl aus Österreich. Dank einer sehenswerten Kombination konnte der Niederbayer auch diese Hürde erfolgreich meistern. In Runde drei folgte dann ein gerechtes Remis gegen Lorenz Schilay aus Neumarkt/Oberpfalz. Nun mußte sich Fesl mit dem auf Platz zwei gesetzten Schweizer Denis Perman auseindandersetzen. Nach lange Zeit ausgeglichenem Partieverlauf konnte der Ergoldinger dann am Ende seinen erspielten Zeitvorteil in bare Münze umsetzen und als Sieger hervorgehen. Wie schon zwei Runden zuvor Eric Gabler, so stand auch Henrik Fesl in Runde fünf gegen den übermächtigen Favoriten Christopher Rohrer aus der Schweiz am Ende auch als Verlierer da. Nach einem gerechten Remis gegen den an Nummer fünf gesetzten Österreicher Maximilian Hofer sowie einem Schlußrundensieg gegen den Österreicher Julian Kranzl verpaßte der Niederbayer zwar knapp den Sprung auf´s Treppchen, aber auch der vorher nicht für möglich gehaltene vierte Platz ist ein Traumergebnis für den taktisch hervorragend agierenden Niederbayern. Aber auch der erst elfjährige Oberpfälzer Lorenz Schilay (SK Neumarkt) hat allen Grund sowohl mit seinen gezeigten Leistungen als auch mit Rang sechs bei diesen internationalen Titelkämpfen zufrieden zu sein. Ganz besonders erwähnenswert ist hierbei Schilay´s Remis gegen den an Nummer sechs gesetzten Österreicher Julian Kranzl sowie sein sehenswerter Schlußrundensieg gegen den an Nummer zwei gesetzten Schweizer Denis Perman.
Im U10-Klassement war mit dem neunjährigen Carl-Luca Späth (SK Neumarkt) nur ein BSJ-Vertreter am Start. Für Carl-Luca, der das königliche Spiel erst 1 1/2 Jahre vereinsmäßig betreibt und im Sommer das Rainer U10-Jugend-Open gewann, war es aus schachlicher Sicht ein "Sprung ins kalte Wasser" mit vielen Unbekannten. Doch diese für ihn neue internationale Atmosphäre schien Carl-Luca geradezu zu beflügeln. Besonders erwähnenswert ist aber auch, daß er sich trotz seiner Auftaktniederlage gegen den späteren Turniersieger Fabian Pellicoro (Schweiz) nicht aus seinem gewohnten Rhythmus bringen ließ. Dank seiner direkten und zielstrebigen Spielweise gelangen ihn dann vier Siege in Folge, ehe er in Runde sechs dann auf den späteren Vizemeister Timo Krauz aus Österreich traf. Je länger diese Partei dauerte, desto deutlicher wurde es, warum sein Österreichischer Konkurrent an Nummer zwei gesetzt wurde. Die Niederlage war dann nur noch eine Frage der Zeit. Dank eines anschließenden ungefährdeten Schlußrundenerfolges gegen den Österreicher Simon Graf konnte sich der Oberpfälzer bei seinem internationalen Debüt am Ende verdientermaßen dann über Rang vier freuen.
Im Mädchen-Klassement kam es im Nachhinein betrachtet bereits in der zweiten Runde zum absoluten Gipfeltreffen der beiden Turnierüberfliegerinnen. Dies war mit den weißen Steinen die mehrfache mittelfränkische Meisterin Eva Schilay (SK Neumarkt) und mit den schwarzen Steinen die Schweizerin Anna Adizic. Beide schenkten sich während der gesamten Partie nichts und als es dann am Ende der Zeitnotschlacht eine Schiedsrichterentscheidung geben mußte fiel diese leider zu Ungunsten von Eva Schilay aus. Nun hoffte die Neumarkterin auf einen Ausrutscher der Schweizerin, doch diese tat ihr den Gefallen nicht. Letztendlich waren diese beiden Spitzenspielerinnen mit großen Abstand einfach eine Klasse für sich und es hätten beide den Turniersieg verdient gehabt. Aber es sollte halt nicht sein, und so mußte sich Eva Schilay am Ende mit Silber zufrieden geben. Eva´s Schwester Maria, die sich mit der Österreicherin Juliane Halwachs und der Schweizerin Victoria Hoffmann einen Dreikampf um Bronze lieferte, konnte bei ihrem internationalen Debüt am Ende mit Rang vier recht zufrieden sein.
So konnte sie der späteren Turniersiegerin Anna Adizic lange Parolie bieten, ehe sie dann in der Zeitnotphase den Kürzeren zog. Auch gegen die spätere Bronzemedaillen-Gewinnerin Juliane Halwachs konnte sie die Partie lange offen gestalten, ehe ihr eine kleine Unachtsamkeit die Partie kostete. Letztendlich konnte sich Maria Schilay aber über ein gelungenes internationales Debüt freuen.
Tabellen Liechtenstein 2013
Bericht 2012
Die erfolgreichen bayerischen Teilnehmer bei den internationalen Liechtensteiner Jugend-Titelkämpfen 2013 mit dem Liechtensteiner Verbandspräsidenten Kurt Studer.
Im Gegensatz zu den anderen Altersklassen, wo aus bayerischer Sicht fast nur Liechtenstein-Neulinge am Start waren, konnte das Bayern-Team im U18-Klassement mit Alexander Eichler, Oleksandr Chernilovsky und Max Köhler.(alle Tarrasch 45 München) unter anderem auf drei liechtensteinerfahrene "alte Hasen" zurückgreifen. Da aber alle drei noch U16-Status besaßen (also zu den jüngeren zählten) und zum anderen fast die gesamte U18-Spitze des Vorjahres wieder am Start war, hoffte man zwar in der Spitzengruppe mitmischen zu können, aber an einen Treppchenplatz glaubte so recht niemand. Doch die drei Münchner Schnell-Schach-Spezialisten waren allesamt voll motiviert und präsentierten sich im Fürstentum in bester Spiellaune. So konnte der Münchener U16-Blitzmeister und fünfte der bayerischen U16-Blitz-Einzelmeisterschaften Alexander Eichler die Begegnung in der zweiten Runde gegen den am vier gesetzten Österreicher Omer Budic trotz Zeitnot noch sicher für sich entscheiden. In Runde drei traf Eichler dann auf den letztjährigen Bronze-Medaillen-Gewinner Niklas Wunder vom SC Weiler (Württemberg). Gegen den an Nummer zwei gesetzten Württemberger mußte Eichler am Ende die erste und auch einzige Niederlage während der gesamten Titelkämpfe hinnehmen. Nach zwei Siegen und einem Remis in den Folgerunden kam es dann in der Schlußrunde zu einer äußerst spannenden und kampfbetonten Begegnung gegen den zu diesem Zeitpunkt auf Platz zwei liegenden Österreicher Alexander Gerold aus Rankweil. Am Ende konnte Eichler den direkten Vergleich für sich entscheiden und sich zugleich überglücklich über Silber freuen. Auch sein Vereinskamerad Oleksandr Chernilovsky stand Eichler in nichts nach. Nach zwei Auftaktsiegen traf der Münchener U16-Meister und Bayerischer U16 Bronze-Medaillen-Gewinner im Blitzschach Oleksandr Chernilovsky dann in Runde drei auf den letztjährigen Vizemeister und späteren Titelträger Felix Bahl aus Wolfurt (Österreich). Trotz optischer Überlegenheit gab es am Ende dieser sehenswerten Partie für den Münchner kein Durchkommen und so einigten sich beide auf Remis.
Blick in den Turniersaal der internationalen Liechtensteiner
Jugend-Titelkämpfe 2013 im Schaaner Gemeindezentrum.
Jugend-Titelkämpfe 2013 im Schaaner Gemeindezentrum.
Die beiden bayerischen U14-Spieler Henrik Fesl (links vorne) und Eric Gabler (links hinten) im Fürstentum am Schachbrett.
Nach dem Eric Gabler (TV 1862 Geiselhöring), der im Sommer das Ergoldinger U16-Jugend-Open gewann, die beiden ersten Begegnungen in souveräne Manier für sich entscheiden konnte, mußte er dann in Runde drei mit dem an Nummer eins gesetzten und späteren Meister Christopher Rohrer (Schweiz) die "Klingen kreuzen". So engagiert der Niederbayer auch agierte, am Ende mußte er dann doch gegen späteren verlustpunktfreien Meister die "Segel streichen". In Runde vier traf Gabler auf den letztjährigen fünften Leon Seidl aus Österreich. Dank einer schön herausgespielten Endspiel-Kombination konnte sich der Niederbayer dann am Ende über seinen Sieg freuen. Wie sich später herausstellte, wartete der weitaus schwierigere Gegner mit dem Österreicher Maximilian Hofer aber schon in Runde fünf auf ihn. Am Ende einer spannenden und niveauvollen Begegnung konnte keiner der beiden Kontrahenten einen Vorteil für sich erspielen und so einigte man sich auf ein gerechtes Remis. Nach einem Sieg in Runde sechs kam es dann in der Schlußrunde gegen den Österreichischen Senkrechtstarter Phil Notegger zum alles entscheidenden Spiel um Silber. Nach dem der Österreicher mit den weißen Steinen leicht besser zu stehen schien, konnte der Niederbayer die Begegnung dann dank eines Opfers noch zu seinen Gunsten entscheiden und sich am Ende hochverdient über Silber freuen. Aber auch der mehrfache niederbayerische Medaillen-Gewinner Henrik Fesl (FC Ergolding 1932) stand Gabler in nichts nach. Nach einem klaren Auftaktsieg traf der Ergoldinger dann in Runde zwei auf den letztjährigen fünften Leon Seidl aus Österreich. Dank einer sehenswerten Kombination konnte der Niederbayer auch diese Hürde erfolgreich meistern. In Runde drei folgte dann ein gerechtes Remis gegen Lorenz Schilay aus Neumarkt/Oberpfalz. Nun mußte sich Fesl mit dem auf Platz zwei gesetzten Schweizer Denis Perman auseindandersetzen. Nach lange Zeit ausgeglichenem Partieverlauf konnte der Ergoldinger dann am Ende seinen erspielten Zeitvorteil in bare Münze umsetzen und als Sieger hervorgehen. Wie schon zwei Runden zuvor Eric Gabler, so stand auch Henrik Fesl in Runde fünf gegen den übermächtigen Favoriten Christopher Rohrer aus der Schweiz am Ende auch als Verlierer da. Nach einem gerechten Remis gegen den an Nummer fünf gesetzten Österreicher Maximilian Hofer sowie einem Schlußrundensieg gegen den Österreicher Julian Kranzl verpaßte der Niederbayer zwar knapp den Sprung auf´s Treppchen, aber auch der vorher nicht für möglich gehaltene vierte Platz ist ein Traumergebnis für den taktisch hervorragend agierenden Niederbayern. Aber auch der erst elfjährige Oberpfälzer Lorenz Schilay (SK Neumarkt) hat allen Grund sowohl mit seinen gezeigten Leistungen als auch mit Rang sechs bei diesen internationalen Titelkämpfen zufrieden zu sein. Ganz besonders erwähnenswert ist hierbei Schilay´s Remis gegen den an Nummer sechs gesetzten Österreicher Julian Kranzl sowie sein sehenswerter Schlußrundensieg gegen den an Nummer zwei gesetzten Schweizer Denis Perman.
Im U10-Klassement war mit dem neunjährigen Carl-Luca Späth (SK Neumarkt) nur ein BSJ-Vertreter am Start. Für Carl-Luca, der das königliche Spiel erst 1 1/2 Jahre vereinsmäßig betreibt und im Sommer das Rainer U10-Jugend-Open gewann, war es aus schachlicher Sicht ein "Sprung ins kalte Wasser" mit vielen Unbekannten. Doch diese für ihn neue internationale Atmosphäre schien Carl-Luca geradezu zu beflügeln. Besonders erwähnenswert ist aber auch, daß er sich trotz seiner Auftaktniederlage gegen den späteren Turniersieger Fabian Pellicoro (Schweiz) nicht aus seinem gewohnten Rhythmus bringen ließ. Dank seiner direkten und zielstrebigen Spielweise gelangen ihn dann vier Siege in Folge, ehe er in Runde sechs dann auf den späteren Vizemeister Timo Krauz aus Österreich traf. Je länger diese Partei dauerte, desto deutlicher wurde es, warum sein Österreichischer Konkurrent an Nummer zwei gesetzt wurde. Die Niederlage war dann nur noch eine Frage der Zeit. Dank eines anschließenden ungefährdeten Schlußrundenerfolges gegen den Österreicher Simon Graf konnte sich der Oberpfälzer bei seinem internationalen Debüt am Ende verdientermaßen dann über Rang vier freuen.
Im Mädchen-Klassement kam es im Nachhinein betrachtet bereits in der zweiten Runde zum absoluten Gipfeltreffen der beiden Turnierüberfliegerinnen. Dies war mit den weißen Steinen die mehrfache mittelfränkische Meisterin Eva Schilay (SK Neumarkt) und mit den schwarzen Steinen die Schweizerin Anna Adizic. Beide schenkten sich während der gesamten Partie nichts und als es dann am Ende der Zeitnotschlacht eine Schiedsrichterentscheidung geben mußte fiel diese leider zu Ungunsten von Eva Schilay aus. Nun hoffte die Neumarkterin auf einen Ausrutscher der Schweizerin, doch diese tat ihr den Gefallen nicht. Letztendlich waren diese beiden Spitzenspielerinnen mit großen Abstand einfach eine Klasse für sich und es hätten beide den Turniersieg verdient gehabt. Aber es sollte halt nicht sein, und so mußte sich Eva Schilay am Ende mit Silber zufrieden geben. Eva´s Schwester Maria, die sich mit der Österreicherin Juliane Halwachs und der Schweizerin Victoria Hoffmann einen Dreikampf um Bronze lieferte, konnte bei ihrem internationalen Debüt am Ende mit Rang vier recht zufrieden sein.
So konnte sie der späteren Turniersiegerin Anna Adizic lange Parolie bieten, ehe sie dann in der Zeitnotphase den Kürzeren zog. Auch gegen die spätere Bronzemedaillen-Gewinnerin Juliane Halwachs konnte sie die Partie lange offen gestalten, ehe ihr eine kleine Unachtsamkeit die Partie kostete. Letztendlich konnte sich Maria Schilay aber über ein gelungenes internationales Debüt freuen.
Tabellen Liechtenstein 2013
Bericht 2012
Geschrieben von Ulrich Hiemer
in Home/News
Trackbacks
Trackback-URL für diesen Eintrag
Keine Trackbacks
Kommentare
Ansicht der Kommentare:
(Linear | Verschachtelt)
Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.