Jugendarbeit im Schachverein – immer noch nicht darüber nachgedacht? Fast möchte man meinen, dass dies in vielen Vereinen so ist. Und wenn doch? Ungefähr die Hälfte der Vereine verzichten dennoch darauf. Die BSJ stellt sich schon lange die Frage, wie angesichts dieser Entwicklung der Schachsport um Freistaat langfristig eine Chance haben kann.
Von den knapp 440 gemeldeten Vereinen hatten Anfang 2012 noch ca. 220 eine ausreichend große Anzahl von Jugendlichen (mind. 7 Jugendliche) gemeldet, um zumindest an einem Mannschaftsspielbetrieb teilnehmen zu können. Dabei gab es vor noch nicht so langer Zeit über 600 Schachvereine mit den weiß-blauen Farben. Tendenz: Weiter fallend! Alleine seit 2005 hat der BSB 47 Vereine verloren! Aber auch die Zahl der Vereine mit Jugendarbeit nimmt offensichtlich ab. In 2005 gab es immerhin noch 240, als fast 10 % mehr Vereine, die eine genügend große Anzahl von Jugendlichen hatte, um eine Nachwuchsmannschaft stellen zu können.
Das nicht (mehr) jeder Verein in der Lage ist, ein Nachwuchstraining und die entsprechende Organisation zu bewerkstelligen, ist (leider) Realität. Aber kann es sein, daß sich die Hälfte aller Vereine nicht mehr in der Lage sehen, sich um einen eigenen Nachwuchs zu kümmern?
Unter Berücksichtigung der Mitgliedszahlen vom Juli dieses Jahres gegenüber Juli 2011 gibt es nur 2 Landesverbände, die in allen Altersklassen (außer Ü60) Rückgänge zu verzeichnen haben. Neben Schleswig-Holstein haben wir die unrühmliche Ehre, als zweiter Landesverband dieses Los zu teilen.
Unumgänglich? Der Badische Schachverband hat vor 2 Jahren eine konzertierte Aktion gestartet. Nicht nur die Badische Schachjugend, sondern gemeinsam auf allen Ebenen wurde das Problem offensiv und offen angegangen. Zum Vergleich: Während Bayern auf Jahresfrist knapp 1 % seiner Mitglieder verliert, kann Baden mit einem Zugewinn von 2,5 % aufwarten.
Wir wollen deshalb die Diskussion zum Thema Nachwuchsarbeit deshalb weiter am Leben erhalten – die Thematik muss diskutabel und präsent sein. Dabei spielen aber nicht nur die Jugendorganisationen auf den verschiedenen Ebenen eine Rolle, sondern gerade auch die Erwachsenen nehmen bei der Bewältigung dieses Problems eine Schlüsselrolle ein. Die BSJ braucht Erwachsene, um das Training zu gestalten. Die BSJ braucht die Vorortfunktionäre in den Vereinen, die verstehen, dass das Fortbestehen IHRES Vereins nur über Nachwuchsarbeit möglich ist. Und wir brauchen die Bezirks- und Kreisführungen des BSB um die Thematik in und an die Vereine zu bringen und diese auch zu unterstützen.
Die BSJ wird deshalb mit Plakaten auf das Thema aufmerksam machen und diese den Kreisen und Bezirken für Ihre Meisterschaften zur Verfügung stellen. Ebenso wird die BSJ für diese Meisterschaften Kugelschreiber mit einem Aufruf an die Veranstalter verteilen. Anfragen zu den Terminen und der benötigte Umfang läuft derzeit über die Geschäftsstelle.
Ich kann Sie alle nur bitten, den Aufruf „aufzunehmen“ und in Ihrem Verein, sofern noch keine Jugendarbeit stattfindet, die Frage nach der Zukunft des Vereins zu stellen und damit die Frage nach der Nachwuchsarbeit.
Freitag, 28. September 2012
ALT + JUNG = ZUKUNFT
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