Bayern ist nach über 10 Jahren wieder 1. Sieger der DLM. Wir sind mit dem Focus auf ein sportlich interessantes Turnier nach Hannover gereist und sind unserer Favoritenrolle gerecht geworden. Die sechs Punkte vom Deutschen U18 Meister Max Berchtenbreiter sind natürlich herausragend. Toll fand ich, dass v.a. die drei vorderen Bretter sich so stark in das Team eingebracht haben. Wir waren das einzige Team, wo alle Spieler über 50 Prozent erspielt hatten.
Bericht über die DLM:
1.Tag: Nicht ganz überraschend zählt das Team der BSJ zu den Mitfavoriten im Rennen um die Deutsche Ländermeisterschaft. Nach der Ankunft in der Unterkunft warteten wir inzwischen auch gestärkt auf die Auslosung. Nach 22 Uhr war es dann so weit! Wir waren aber an der Verzögerung auch nicht ganz unschuldig, da wir noch kurzfristig die Aufstellung altersgerecht geändert haben. Haben wir unseren Gegner Thüringen damit verunsichert? Da jede Mannschaft trotz sehr kontroversen Meinungen und guten Argumenten nur einen Mannschaftsführer stellen darf, war natürlich unser Spitzenbrett Felix Graf der gefragte Mann. Mir als Betreuer war nach dem Kennenlernen auch schnell klar, dass wir als Team Bayern (und nicht als eine Ansammlung von Spitzenspielern) antreten würden.
2. Tag: Mit wenig Vorbereitung gingen wir in das Erstrundenmatch gegen Thüringen. Man sagt leicht, dass die Nummer 1 gegen die Nummer 10 der Setzliste ein klares Ergebnis werden sollte. (Ich hatte zwischenzeitlich auch meine Berufung gefunden und machte mich auf den Weg die Getränkebestellliste abzuarbeiten.) Nach etwas über 2 Stunden Spielzeit brachte der deutsche U18 Meister Maximilian Berchtenbreiter das Team mit einer starken Angriffspartie mit 1:0 in Führung. Anton Bilchinski löste die sizilianische Eröffnung sehr gut und erhöhte nach weiteren 30 Minuten auf 2:0. Kurz danach beendete unsere jüngste im Team, Jana Schneider auf 3:0 Punkte. Nach zwei Remisen durch die deutsche U16-Vizemeisterin Nadja Berger und dem derzeit stärksten deutschen Jugendspieler Felix Graf beendete Vize-Weltmeisterin Hanna Marie Klek ihre Partie mit einem starken Mattangriff. Florian Dürr einigte sich mit seinem Gegner auf Remis und Daniel Weber setzte den Schlusspunkt mit einem Sieg zum überzeugenden 6 ½ zu 1 ½ Auftaktsieg.
Die anderen Ergebnisse waren alle sehr knapp und brachten einige Überraschungen. Durch die Mitnahme von Win-Swiss haben wir evtl. einen kleinen Zeitvorteil bei der Vorbereitung.
Der Nachmittag stand dann im Zeichen von König Fussball und den ersten Partievorbereitungen auf den zweiten Gegner Württemberg.
3. Tag: Die 2. Runde begann mit einem kleinen Schock. Unser Florian klagte über Bauchschmerzen. Das Team stellte ihm frei zu spielen, wobei es aber nicht vergaß, den Nachwuchsspieler zu ermutigen. Mit einer Kanne Tee ausgestattet setzte sich Florian ans Brett und machte schon nach wenigen Sekunden seinen Zug, womit er signalisierte für das Team zu kämpfen. Die Bestandsaufnahme nach 1 Stunde war positiv, auch wenn die Vorbereitungen teilweise nicht ganz so ans Brett kamen. Erfreut waren wir um 10.15 Uhr über das Remis mit den schwarzen Steinen von Florian, der sich dann hinlegen und ausruhen konnte. (Die Beschaffung von Salzstangen wurde am Sonntag dann wieder zu einer Herausforderung. Beim 2. Kiosk kam glücklicherweise ein Passant vorbei, die mir mitteilte, dass man klingen muss). Um 11.10 Uhr lehnte Jana in bereits vorteilhafter Stellung ein Remisangebot ihrer Gegnerin ab, da die vorderen schwarzen Brettern zu dem Zeitpunkt einen Bauern hinten lagen. Felix hatte einen gesunden Mehrbauern bei Turm und ungleichfarbigen Läufern gegen seinen Gegner mit ebenfalls über 2400 DWZ. Um 11.35 Uhr brachte Anton das Team mit einer weiteren Klasseleistung in Führung. Max stand zwischenzeitlich sehr schwierig und auch Daniel musste weiter um das Remis kämpfen. Jana hatte sich mit einer starken Fortsetzung zwischenzeitlich zwei gesunde Mehrbauern erspielt. Kurz nach 12 Uhr musste sich Daniel geschlagen geben. Max hatte sich wieder in eine angenehme Stellung 1 Mehrbauer gegen die Qualität) zurückgespielt. Hanna Marie lehnte ein Remisangebot ihres Gegners ab, was diesen sichtlich verunsicherte und er im 39. Zug die Zeit überschritt. Wir waren bei durchwegs guten ausstehenden Stellungen wieder in Führung gegangen. Beeindruckend manövrierte Jana ihre Figuren und Bauern bis zu einer klaren Gewinnstellung. Mit einem positionellen Qualitätsopfer beendete sie die Partie eindrucksvoll. Felix musste sich in einer starken Partie mit Remis begnügen. Max legte seine Partie noch auf Sieg an, setzte seinen Gegner unter Druck und konnte nach einem Rückopfer die Partie noch für sich entscheiden. Mit einem Remis setzte Nadja den Schlusspunkt unter einen hochdramatischen 5 ½ zu 2 ½ Sieg.
In der Nachmittagsrunde wartete mit Hessen I wieder ein Gegner auf Augenhöhe. Felix hatte nach der Nummer 4 und der Nummer 3 der Setzliste nun (wie soll es anders sein) mit Julian Geske die Nummer 2 der Setzliste. (Normalerweise müsste er dann in der nächsten Runde gegen sich selbst spielen.) Da beide Mannschaften wenig Zeit zum Vorbereiten hatten, kam in der Eröffnungsphase kam nichts Unerwartetes ans Brett. Florian fand in der Vorbereitung eine Schwäche in der gegnerischen Eröffnung und gewann nach 15 Minuten eine Figur. Jana opferte einen Bauern für einen starken Angriff gegen die dreifache Deutsche Meisterin Clara Victoria Graf. Um 15.50 Uhr führte Bayern 1:0. Eine weitere ½ Stunde später kombinierte Max (wie von einem anderen Stern) und holte sich (Nr. 2 in der Setzliste) mit 2 Leichtfiguren gegen den Turm einen Vorteil gegen die Nummer 1 der Setzliste. Um 16.45 Uhr einigte sich Hanna Marie mit ihrem Gegner auf Remis. Um 17 Uhr opferte Daniel die Qualität um einen Bauern auf die 7. Reihe zu bringen. Anton wählte eine riskante Fortsetzung. Jana musste sich erstmals geschlagen geben. Um 17.15 Uhr brachte Max die erneute Führung. Einen Rückschlag brachte der Einsteller von Nadja in ausgeglichener Stellung. Jetzt wird es richtig hart und man konnte mit einem Mannschafts-Unentschieden zufrieden sein. 18 Uhr Hessen geht mit 4:3 in Führung. Die ganze Last liegt nun auf Mannschaftsführer Felix. Um 19.20 Uhr sind alle froh noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. Die größte Überraschung war wohl das 8:0 vom Saarland über Schleswig-Holstein.
4. Tag: Nach einer intensiven Vorbereitung am Abend ging das Team zuversichtlich gegen Sachsen (das von Großmeister Pähtz vorbereitet wird) an den Start. Nach einer Stunde standen die Partien ausgeglichen. Auch nach 2 Stunden war der Kampf an allen Brettern völlig offen. Nach 2 ½ Stunden lag Felix eine Qualität in ungeklärter Stellung vorne und Max hatte sich ebenfalls einen Positionsvorteil erarbeitet. Dafür lagen Daniel und Jana mit jeweils schwieriger Stellung einen Bauern hinten. Nach drei Stunden hatte sich Jana wieder in Vorteil gebracht. Dafür schien der Königsangriff gegen Florian zu einem starken Mattangriff zu werden. Max hat inzwischen eine klare Gewinnstellung und Felix muss seinen Vorteil noch gegen die Zeit ausspielen. Hanna Marie spielt wieder eine sehr gepflegte Partie. Anton hat sich bei leichtem Zeitvorteil auch einen positionellen Vorteil erspielt. Jana muss bei 2 Minuten Restbedenkzeit und 14 Zügen auch in der vierten Partie wieder mit dem Zeitdruck klar kommen. Max brachte dann mit seinem vierten Sieg die Führung, ehe Florian (unnötigerweise) verlor. Mit den Siegen von Hanna Marie und dem 1-zügigen Matt ging der Favorit um 12.15 Uhr dann doch schneller als erwartet mit 3:1 in Führung. Um 12.35 Uhr beendeten Anton (nach einem Bauerneinsteller) und Daniel ihre Partien mit Remis. Nach einer Stunde kam dann Nadja freudestrahlend. Ihre Gegnerin hatte ihren vorgezogenen Bauern eingestellt und ihr somit noch den Sieg ermöglicht. Felix verschob den Rundenstart der 5. Runde gegen Niedersachsen mit seine3 143 Züge dauernden Partie auf 15 Uhr.
In der fünften Runde habe ich in den ersten 1½ Stunden Erledigungen gemacht. Als ich zurück kam, wurde ich bereits vom Team zurückerwartet. An Brett 8 hatten die Spieler vor der „Sofia-Regel“ (d.h. es müssen 20 Züge gemacht werden, bevor ein Remis vereinbart werden darf) eine dreifache Zugwiederholung am Brett, von der beide annahmen, dass sie diese erst nach dem 20. Zug reklamieren können. Jana fragte nach der dreimaligen Stellungswiederholung im 13. Zug ihren Gegner, ob sie jetzt Remis machen würden, woraufhin dieser seinen Mannschaftsführer fragte, ob er ein Remis anbieten dürfe. Dieser verwies ihn auf die Sofia-Regel und empfahl, einen Schiedsrichter zu fragen. Alles weiter dazu im nachfolgenden Protestschreiben. Nach den beiden Unentschieden von Max und Anton brachte Florian unser Team dann um 18 Uhr mit 2:1 in Führung. Nach der Niederlage von Daniel brachte Nadja unser Team wieder in Führung, die dann Felix zum 4:2 ausbaute. Hanna Marie und die völlig aufgewühlte Jana verloren ihre Partien. Hanna Marie betonte extra, dass sie die Leistung ihres Gegners nicht mit ihren häufigen Gedanken an den Skandal an Brett 8 runter reden möchte. In vielen Gesprächen mit Jugendlichen und anderen Funktionären wurde mir die Wichtigkeit dieses Protestes bewusst, den wir auch bei einem knappen Sieg eingereicht hätten.
Mit einer regelkonformen aber völlig überzogenen Entscheidung nimmt der DSJ-Schiedsrichter Gerhard Riewe dem bayerischen Team die Titelchancen. In der fünften Runde donnerte das FIDE-Regelwerk mit all seiner Kraft auf die jüngste Teilnehmerin bei den deutschen Ländermeisterschaften, Jana Schneider. Die 10-jährige EU-Meisterin hatte vor dem 20. Zug eine dreifache Zugwiederholung am Brett, ging zu ihrem Mannschaftsführer Felix Graf, der ihr das ok zum Remis gab. Nachdem sich die beiden Jugendlichen am Brett 8 der Spitzenpaarung an Tisch 1 durch den Hinweis des Mannschaftsführers von Niedersachsen auf die Sofia-Regel und dem nicht auffinden eines Schiedsrichters nicht anders zu helfen wussten, machten sie noch die 20 Züge mit Zugwiederholungen voll und vereinbarten dann Remis. Die Sofia-Regel wurde, so wurde mir erklärt, einmal als Hilfsmittel eingeführt, um Schiebereien vorzubeugen. Der fristgerecht eingereichte Protest hätte dem Schiedsgericht (bestehend aus Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen) eine einmalige Chance gegeben, dem Sport zu Sieg zu verhelfen. Leider wurde diese Chance mit einer Ablehnung, die lediglich mit der Suche nach Fehlern im Antrag (siehe unten) und Schuldzuweisungen begründet war, vertan. Nach meiner Ansicht droht nicht nur dem Leistungssport das Aus, wenn die ausgebildeten Schiedsrichter bei ihren Entscheidungen den Realitätssinn und das wichtige Fingerspitzengefühl außer Acht lassen.
Protestschreiben:
Klaus Böse
Referent für Leistungssport BSB / BSJ
Fristgerechter Einspruch gegen die SR-Entscheidung von Gerhard Riewe bzw. Falco Nogatz
Ich stelle den Antrag die SR-Entscheidung (Neuansetzung der Partie Schneider gegen Rätzke von Stoyentin wegen Hintergehen der Sofia-Regel) aus dem Wettkampf Bayern gegen Niedersachsen vom 1. Oktober 2012 aufzuheben und das Endergebnis der ersten gespielten Partie an Brett 8 zu werten.
A) Es lag keine bewusste Hintergehung der Sofia-Regel vor.
B) Die betroffenen Kinder waren sich über das korrekte Verhalten in der Situation nicht im Klaren und konnten auch keinen Schiedsrichter ausfindig machen.
C) Die Mannschaftsführer hätten von der Entscheidung in Kenntnis gesetzt werden müssen, um den Spielern Beistand leisten zu können.
Schilderung der Vorkommnisse:
An Brett 8 hatten die Spieler vor der „Sofia-Regel“ (d.h. es müssen 20 Züge gemacht werden, bevor ein Remis vereinbart werden darf) eine dreifache Zugwiederholung am Brett, von der beide annahmen, dass sie diese erst nach dem 20. Zug reklamieren können. Jana (10 Jahre) fragte nach der dreimaligen Stellungswiederholung im 13. Zug von Weiß, ob sie jetzt Remis machen dürfen, woraufhin dieser seinen Mannschaftsführer fragte, ob er ein Remis anbieten dürfe. Dieser verwies ihn auf die Sofia-Regel und empfahl, einen Schiedsrichter zu fragen. Da der Schiedsrichter zu dieser Zeit nicht im Raum und auch nicht auffindbar war, entschieden sich die Spieler bis zum 20. Zug weiterzuspielen. Da sie beide den jeweils für sich besten Zug ausführten und keine anderen Möglichkeiten sahen, wiederholten sich die Züge weiterhin. Der Spielleiter Gerhard Riewe entschied nach der beendeten Partie auf Partie-Wiederholung, was sie dann auch sofort ausführten (16.30 Uhr). Die beiden Mannschaftsführer wurden über den Vorfall und die Wiederaufnahme nicht informiert. Der Mannschaftsführer Felix Graf wurde lediglich im Vorfeld von seiner Spielerin gefragt, ob sie die Zugwiederholung machen dürfe, was von ihm bejaht wurde. Sie beschlossen, aus Angst einen Fehler zu machen, die 20 Züge weiter zu spielen. Beide waren sich nicht über die genaue Auslegung der Sofia-Regel bewusst. Betreuer Klaus Böse informierte sich daraufhin bei den Schiedsrichtern. Auf seine Frage, was dieser denn entschieden hätte, wenn die betroffenen Spieler die dreifache Zugwiederholung FIDE-konform reklamiert hätten, teilte er mit, dass er das so nicht sagen kann. Auf meine Frage, was wäre, wenn eine Abweichung von den Zügen den Verlust bedeutet hätte, hatte er keine Antwort. Er wiederholte nur, dass man eine Regelverletzung geahndet hat. Gerhard Riewe ermahnte die beiden betroffenen Kinder, dass von der DSJ ein sportlich fairer Wettkampf erwartet wird und der hätte nicht stattgefunden. Dass Jana nach dem Vorfall nun nicht mehr in der Lage war, eine vernünftige Partie zu spielen wurde von den Schiedsrichtern ignoriert. Ich wurde von Gerhard Riewe belehrt, dass der Prostest innerhalb der ersten Stunde nach Entscheid eingereicht werden muss. Nach Hinweis auf die TO der DSJ und Nachfragen bei seinem Kollegen Falco Nogatz revidierte er seine Aussage und teilte mit, dass die Frist eine Stunde nach Beendigung der letzten Partie im laufenden Wettkampf endet.
Klaus Böse
Da am nächsten Vormittag nicht gespielt wird, hatten die älteren im Team über einen Besuch vom Oktoberfest in Hannover nachgedacht. Dafür hatte aber niemand mehr einen Kopf frei und wir schlugen die freundschaftliche Einladung durch den Gastgeber aus.
Nach über 1 ½ Stunden lag die Entscheidung des Schiedsgerichtes vor und wir konnten nur noch den Kopf schütteln. In der DSJ wird von einer altersgerechten Auslegung der Regeln gesprochen. Für mich als Referent für Leistungssport wirft die Entscheidung (wird veröffentlicht) ein ganz trauriges Licht, die dem sportlichen Gedanken (nicht nur bei dieser DLM) sehr geschadet hat. Es geht hier doch nicht nur um das Rechthaben von DSJ-Funktionären und die Zuweisung der Schuld auf andere Personen. Dem Leistungssport in Deutschland und dem Glauben der Jugendlichen als wichtigste Personen an die Gerechtigkeit hat dieses Verhalten des DSJ-Spielleiters Riewe sehr geschadet. Wir haben beschlossen, nicht abzureisen und das Turnier nach unserem Verständnis von Fair Play zu Ende zu spielen.
5. Tag: Wir hatten es mit Baden als Gegner zu tun. Leider war die Luft ziemlich raus. Wir haben versucht uns gegenseitig zu motivieren. Hoffentlich kommt es mit den Partien wieder. Bereits nach einer ¾ Stunde kann man mit dem Verlauf sehr zufrieden sein. Jana hatte einen Bauern mehr und bei Anton kann man getrost von einer Gewinnstellung sprechen. Anton brachte unser Team in Führung, ehe Nadja falsch abtauschte und ein Selbstmatt ans Brett brachte. Um 16.15 Uhr brachte Daniel dann Bayern wieder auf die Siegerstraße. Max gab seine Partie Remis. Jana brachte ihren Mehrbauern ins Endspiel und steht mit dem entfernten Freibauern im Bauernendspiel auf Gewinn. Auch Florian hat bereits klare positionelle Vorteile am Brett. 17 Uhr: Hessen führt im parallel laufenden Kampf 2 ½ zu 1 ½; die verbleibenden Stellung aber lassen unser Team hoffen. Soeben hat Hanna Marie das Team mit ihrem Sieg auf die Siegerstraße gebracht, ehe kurz darauf auch Jana den Sack zumacht. Das erhöhte den Druck auf das Team Hessen, die gegen Nordrhein-Westfalen um 17.30 Uhr zwar knapp führten, aber an den verbleibenden Brettern zu kämpfen hatten. Um 18.15 stieg die Spannung, als NRW zum 3 ½ zu 3 ½ ausglich und um 18.35 den Sieg vermeldete. Bayern ist vor der letzten Runde Tabellenführer und hat es gegen NRW selbst in der Hand. Felix gewann wieder eine starke Partie. Nachdem Florian seine Partie bei Mehrbauern ins Remis brachte freuten wir uns über einen 6:2 Sieg.
6. Tag: Unser Team meldete sich am Tag 1 nach dem abgelehnten Protest eindrucksvoll zurück. Nach 2 ½ Stunden ging man mit 4 ½ zu 1 ½ Punkten bei zwei ausstehenden Gewinnstellungen in Führung. Das erhöhte den Druck auf das Team Hessen, die gegen Nordrhein-Westfalen um 17.30 Uhr zwar knapp führten, aber an den verbleibenden Brettern zu kämpfen hatten. Um 18.15 stieg die Spannung, als NRW zum 3 ½ zu 3 ½ ausglich und um 18.35 den Sieg vermeldete. Bayern ist vor der letzten Runde Tabellenführer und hat es gegen NRW selbst in der Hand.
Mit wenig Vorbereitung, aber immer noch einer „Stink-Wut“ im Bauch ging das Team in den letzten und um die Deutsche Ländermannschaftsmeisterschaft alles entscheidenden Kampf. Bei einer Niederlage des Tabellenführers aus Bayern konnte am ehesten der Tabellen-Zweite aus Niedersachsen mit den meisten Brettpunkten der Verfolger profitieren (Er bräuchte bei einem 4:4 im Spitzenkampf einen 7 ½ zu ½ Sieg). NRW als Tabellen-Dritter konnte aber auch bei einem Sieg über den Tabellenführer Deutscher Meister werden. Nicht zuletzt hatte das Team aus Hessen als punktgleicher Tabellen-Vierter noch geringe Chancen auf die Krone.
Um 8.30 Uhr wurden die Uhren zur letzten Runde in Gang gesetzt und die Spannung stieg. Bereits nach wenigen Zügen hatten wir den Eindruck, dass unsere Vorbereitung ausgereicht hat, um nicht in vorbereitete Varianten zu laufen. Nach einer verlängerten Kaffeepause schaute ich um 10.15 Uhr wieder zum Team. An Brett 2 stand Max bereits wieder auf Gewinn und die weiteren Partien standen gut. Lediglich Florian hatte nach ungenauen Zügen eine unangenehme Stellung am Brett. Um 10.45 Uhr gingen wir durch Sieg durch den besten Einzelspieler im Team in Führung, ehe kurz darauf am Spitzenbrett Remis gegeben wurde. Zu dem Zeitpunkt standen bereits Hanna Marie und Jana auf Gewinn. Um 11 Uhr brachte die Vize-WM das Team mit 2 ½ Punkten in Führung, ehe kurz darauf Anton sein starkes Turnier mit einem Remis beendete. Unsere Jüngste im Team machte dann um 11.35 Uhr das 4:1. Kurz darauf gab Florian seine Partie auf. Um 11.41 Uhr war es dann soweit: Durch den 0:2 Rückstand von Niedersachsen waren wir nach über 10 Jahren wieder Deutscher Ländermeister. Um 11.48 Uhr setzten Nadja und Daniel mit ihren Siegen den Schlusspunkt hinter eine klasse Team-Leistung. Der Jubel war durch die Vorkommnisse etwas verhalten und richtige Freunde kam erst bei der Siegerehrung auf. Positiv ist auf jeden Fall die moralische Unterstützung von vielen Landesverbänden während und nach dem Protest anzumerken.
Ich war sehr stolz auf das Team Bayern!
Ich bedanke mich an der Stelle für die vielen Glückwünsche zum Sieg und den Stellungnahmen zu dem Vorfall, die ich am Abend nach der Ankunft durchgelesen habe - dankenswerterweise hat mir meine Frau nach fast einer Woche Abwesenheit diesen Abend noch frei gegeben.
Die Mails von Funktionären (u.a. Kollegen Leistungssportreferenten aus anderen Landesverbänden), Volljuristen, NSR und Schachfreunden haben mich bestätigt, dass ich (mit etwas Abstand) eine ausführliche Stellungnahme dazu veröffentlichen werde.
Klaus Böse Refert LS BSB / BSJ
Mittwoch, 3. Oktober 2012
Bayern ist Deutscher Ländermeister
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